„Brünhilds –Lied“ -  um den Text einordnen zu können, ist eine knappe Hinführung dienlich, und so fasse ich die Szenerie im Nibelungenlied grob zusammen:
Brünhild ist die übermächtig starke, eigenständige Königin von Island, die schon viele Männer freien wollten, aber alle gescheitert sind. Der Mann, den sie anerkennt, muss stärker sein als sie und sie im Wettkampf besiegen.  Ich stelle mir vor, dass sie diese Überlegungen, wie ich sie im Lied festgehalten habe, anstellt, als sie vor der bekannten Werbung Gunters (König der Burgunden) steht. Sie weiß, dass sie ihre Kräfte in dem Moment verliert, in dem sie sich an einen Mann bindet. Also überlegt sie „Mag sein, dass es schön wär, doch bin ich noch frei ? . . . .“ usw. 
Es scheint ein zeitloses Thema zu sein . . . .

 

1.  Vielviele Jahre vor mich hingelebt
hab nie nach andrem als nach mir gestrebt
hatt nie den Wunsch nach einem festeren Halt
weiß nicht, was Sorge ist
wenn sich ein Mensch verschließt
weiß nicht wies brennt
wenn mich ein Mensch vergisst

2.  Ich kenn keine Tränen, kein Beleidigtsein
keine Verwünschung und kein Nicht-Verzeihn
nein, ich kenn nicht den Schmerz, den man sich zufügt,
wenn man sich nur anlügt,                  
oder sich betrügt,
wenn man sich gegenseitig verbiegt
    
Ref.    Mag sein, dass es schön wär, mit jemand zu teiln
Mag sein, dass es schön wär, jemand zu verzeihn
Mag sein, dass es schön wär, doch bin ich noch frei
ich will mich nicht verliern                     
wie kann ich den eignen Weg aufspürn ?    

3.  Ich will keine Schranken, keine Ketten spürn
will doch die liebste Freiheit nicht verliern
verflucht sei die Männerwelt mit ihrer Gefahr
zu stehlen, was mich trägt
zu nehmen, was mich hält
nein, ich lebe so, wie´s mir gefällt     

 

4.  Wie viele kamen schon, um mich zu frein
meist war dahinter nur ein müder Schein
viele warn stark, doch keiner konnt mich verführn
konnt überzeugen mich
war fest genug in sich
keiner mich berühren inniglich

Ref.    Mag sein, dass es schön wär  .   .   .    

5.  Soll ich nicht folgen meiner innren Spur ?      
Ist nicht das andre gegen die Natur ?          
Kann ich noch leben, dann, wenn ich mich verschenk?
Wenn einer mich berührt                 
und den Kern aufspürt
ach, könnt es sein, dass dabei niemand verliert !

6.  Vergiss alle Zweifel, du bist dir bestimmt
auch wenn die Einsamkeit die Freude nimmt
vergiss alles Sehnen, das den Atem dir nimmt
man(n) drängt dich viel zu sehr        
bleib Frau und eigner Herr
gib acht, du endest müde und leer

Ref.    Mag sein, dass es schön wär  .   .   .